Cinéma Critique: „CECTPA”


» Die Gruppe Crème Critique veranstaltet im Juni und Juli eine dreiteilige Filmreihe zur Shoah. Zum Abschluss zeigen wir den Dokumentarfilm CECTPA über das Leben von Eva Vater am 9.7. im Djäzz.

» Vor der Filmvorführung soll in einem kurzen Vortrag über die Shoah in Lettland informiert werden. Der Eintritt ist frei.

� CECTPA – russisch für Schwester – ist das Porträt einer junggebliebenen, lebenslangen Kämpferin. Eva Vater ist eine von mehr als 5.000 lettischen Juden und Jüdinnen, die von 1941 bis 1945 in den Reihen der sowjetischen Roten Armee gegen die deutsche Wehrmacht kämpfen. Sie wird danach zu einer der wenigen Chronistinnen der Erfahrungen sehr junger Frauen in diesem Krieg. Überzeugt tritt sie als Veteranin in den 1950er und 1960er Jahren öffentlich auf, kämpft für die Erinnerung an ihren ebenfalls im Kampf gegen die Deutschen gefallenen Bruder und an andere jüdische KommunistInnen. Gleichzeitig erfährt sie den Antisemitismus der lettischen Bevölkerung auch nach 1945 und bekommt die Angstherrschaft stalinistischer Funktionäre, die sich in Windeseile gegen ideologische GegnerInnen richten kann, selbst zu spüren.

Als pensionierte Ärztin widmet sie sich mit Leidenschaft dem Schreiben. Im Jahr 1997 beschließt sie, ihrem Sohn Juri zu folgen, der Anfang der 1990er Jahre nach Israel ausgewandert ist. Im Tel Aviv des Jahres 2011 spricht Eva Vater vom Krieg und vom Tod, von der Liebe und vom Überleben nach und mit der Shoah. In Bildern, die den Weg des klassischen Interviewfilms immer wieder verlassen, entsteht im Spiegel der lauten und schnellen Großstadt Tel Aviv eine nie gänzlich verklingende Vergangenheit, in der liebevolle und zärtliche Momente, Ruhe, Nachdenklichkeit und viel Freundschaft zu finden sind.
(2014, 85 mn)

Donnerstag 9.7.15 | 19.30 Uhr |Djäzz | Börsenstraße 11 | 47051 Duisburg

Cinéma Critique: „6 Millionen und Einer”


Wir veranstalten im Juni und Juli eine dreiteilige Filmreihe zur Shoah. Den Anfang macht der israelische Dokumentarfilm „6 Millionen und Einer” von David Fisher am 10.6. im AsTA Keller.

� Im Alter von 16 Jahren wurde Joseph Fisher mit seinen Eltern und Geschwistern nach Auschwitz transportiert. Er überlebte als Einziger seiner Familie und musste noch vier weitere Konzentrationslager durchleiden, bis er als einer der letzten aus dem Lager Gunskirchen/Österreich von den Amerikanern befreit wurde. Joseph Fisher wanderte nach Israel aus, heiratete und wurde Vater von fünf Kindern. Zeit seines Lebens schwieg er über die Zeit, die er in den verschiedenen Konzentrationslagern verbracht hatte. Aber er hinterließ ein Tagebuch, das erst nach seinem Tod gefunden wurde.
Für seinen Dokumentarfilm begab sich David Fisher mit seinen Geschwistern auf die Reise, um den Vater “kennenzulernen”. Während der Filmemacher die Geschichte seines Vaters erzählt, werden das Verhältnis der Geschwister untereinander und das Verdrängen einer schwierigen Vergangenheit zu wichtigen und berührenden Faktoren. Es entstand ein Film zwischen Weinen und Lachen. Die Geschwister suchen nach Antworten für ihre persönliche Familiengeschichte und finden dabei auf eindrucksvolle Weise wieder zueinander.
(2011, 92mn)

Mittwoch 10.6. | AStA-Keller Duisburg | Forsthausweg 2, 47057 Duisburg | 19.30 Uhr

Rückblick: Kundgebung in Neumühl am 8. Mai 2015


Das 70-Jährige Jubiläum des Sieges der Alliierten über Deutschland missbrauchte die rassistische Partei „Pro NRW“ in diesem Jahr für eine ihrer Kundgebungs-Tourneen unter dem Titel „Frühlingsoffensive gegen Asylmissbrauch“. Diese fand ihren finalen Kundgebungsort für diesen Tag in Duisburg-Neumühl. Nachdem ihrer vorausgegangenen Kundgebung in Düsseldorf-Kaiserswerth lediglich 20 Sympathisantin*innen beiwohnten, konnte die Partei auf dem Hohenzollernplatz auf eine breite Unterstützung der Neumühler Bevölkerung hoffen, hatte man doch hier in den Vorjahren schon einige Erfolge in der Agitation gegen das Landesasyl „St. Barbara“ einfahren können. Und so fand sich auch am vergangenen Freitag an der Seite der organisierten Hetzer*innen eine Ansammlung aus ca. 80 Personen ein (welche in der öffentlichen Diskussion meist als „Besorgte Bürger*innen“ kategorisiert werden würden) um ihren Ressentiments freien Lauf zu lassen. Dass solche Anlässe für die Einwohner*innen von Neumühl lediglich ein willkommenes Vehikel dafür sind, ihren Rassismus öffentlich zu artikulieren, hat die Vergangenheit eindrucksvoll gezeigt.

Die „tolerante und offene“ Duisburger „Zivilgesellschaft“ aus Parteien, Kirchen und Gewerkschaften, sowie politischen Würdenträgern glänzte am 8. Mai erneut durch ihre Abwesenheit und ließ, trotz ihrer immer gleichen Beteuerungen, dass diese Stadt keinen Platz für Rassist*innen habe, eben genau diese am Freitag in unmittelbarer Nähe einer Geflüchtetenunterkunft gewähren. Jedoch fanden sich auf der Gegenkundgebung des Duisburger Flüchtlingsrates einige Antifaschist*innen und weitere Gegendemonstrant*innen am Kundgebungsort ein, um sowohl den Pro-NRW Mitgliedern als auch den Neumühler*innen selbst verständlich zu machen, dass ihre Widerlichkeiten und der vorherrschende Konsens dieses Stadtteils auch in Zukunft keine Duldung erfahren werden. Auch wir beteiligten uns als Gruppe an der Kundgebung des Flüchtlingsrates und hielten zu diesem Anlass folgenden Redebeitrag:
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Der 8.Mai 2015 in Duisburg


Am 8. Mai jährt sich zum 70. Mal der Sieg der Alliierten über Deutschland. In Duisburg wird sich an diesem Tag einiges abspielen. Den Jahrestag will die rechte Kleinstpartei „Pro NRW“ dafür nutzen ihre „Frühlingsoffensive gegen Asylmissbrauch“ mit einer Kundgebung in Duisburg-Neumühl zu beenden. Dabei ist die Wahl des Stadtteils mit Nichten als Zufall zu verstehen. Die rassistischen Hetzer*innen wissen um die Fruchtbarkeit des rassistischen und antiziganistischen Nährbodens in Neumühl, erlangten sie dort bei den letzten Kommunalwahlen doch einen Stimmenanteil von fast 10 Prozent. Zudem befindet sich dort mittlerweile das Landesasyl, obwohl es ihnen noch ein Jahr zuvor gelungen war, die Nutzung des ehemaligen Sankt Barbara Hospitals als Notunterkunft zu verhindern.
Der Flüchtlingsrat Duisburg hat eine Gegenkundgebung mit einem unterstützenswerten Aufruf angemeldet. Diese beginnt um 17 Uhr auf dem Hohenzollernplatz.

Um 20 Uhr laden unsere Genoss*innen von der Initiative gegen Duisburger Zustände und der Emanzipatorischen Antifa Duisburg passend zum Jahrestag zum Vortrag „»Unser Auschwitz« – Erinnern als Surrogat des Vergessens“ ins Djäzz. Der Vortrag von Niklaas Machunsky wird sich kritisch mit der deutschen Erinnerungs- und Gedenkkultur auseinandersetzten.

Für alle, die es zeitlich einrichten können, heißt es also erst in Neumühl ein Zeichen gegen jede Form des Rassismus und für eine menschenwürdige Unterbringung von Geflüchteten zu setzen und danach dem Vortrag im Djäzz beizuwohnen.

Rechtsradikale im Dellviertel und in Hochfeld? Wir werden da sein!

Traditionell wollen Nazis und Rassisten den 1. Mai für ihre Hetze missbrauchen – so auch am kommenden Freitag. Seit Wochen spielt die neonazistische Partei Die Rechte ein Versteckspiel mit der Öffentlichkeit um ihre Maidemo um 18 Uhr. Mittlerweile wissen wir, dass die Nazis um Worch und Brück entweder nach Essen-Steele, Duisburg-Hochfeld, oder in beide Viertel kommen wollen. Gerüchten zufolge könnten sie vom Schlenk durch Wannheimerort bis nach Hochfeld in den Rheinpark demonstrieren. Die Polizei hält die Route geheim um Gegenproteste zu erschweren – genau wie die Nazipartei.

Wir werden trotzdem da sein und über alle Entwicklungen im Ticker unter dem Hashtag ‪#‎1Mainazifrei‬ berichten. Das gilt auch für die Demonstration der rechtsradikalen Republikaner, die um 19 Uhr am Dellplatz aufschlagen wollen. Außerdem werden wir Aktionskarten und einen Ermittlungsausschuss bereit stellen. Kommt in die Viertel, macht den Nazis das Leben schwer, damit sie keine Lust haben wiederzukommen!

Demonstration in Düsseldorf: 250 demonstrieren gegen EU-Flüchtlingspolitik

Am vergangenen Samstag demonstrierten verschiedenen linksradikale und antifaschistische Gruppen aus der Region in Düsseldorf unter dem Motto “Gegen den Massenmord im Mittelmeer – Nieder mit der Festung Europa”. Wir freuen uns über die circa 250 Menschen, die sich trotz schlechter Witterungsbedingungen und sehr kurzfristiger Mobilisierung der Demonstration angeschlossen haben. Angesichts der grausamen Vorfälle im Mittelmeer sind wir aber auch enttäuscht, dass nicht wesentlich mehr Menschen mit uns gegen die mörderische Politik der EU und den deutschen Rassismus auf die Strasse gegangen sind.

Einen Bericht und weitere Fotos gibt es dem Blog der Initiative gegen Duisburger Zustände und der Antifa Essen Z.

Demonstration: Nieder mit der Festung Europa!

Wir unterstützen die antirassistische Demonstration des „Demobündnis Fight Fortress Europe” am kommenden Samstag 25.4. um 16 Uhr ab Düsseldorf Hbf.

Im Mittelmeer sind am Sonntag abermals hunderte Menschen elendig ertrunken, welche sich in klapprigen Booten auf den Weg nach Europa gemacht hatten um Armut, politischer Verfolgung und Kriegen zu entfliehen. Über eintausend Tote in zehn Tagen zählt der UNHCR, über 3000 Menschen sind alleine im Jahr 2015 ertrunken. Der EU-Grenzschutzagentur Frontex sind tote Menschen als Abschreckung offenbar recht, schließlich gibt es eine lückenlose Radarüberwachung der See und die Rettung von Menschen in Seenot wäre in kürzester Zeit möglich. Stattdessen wurde die italienische Seenotrettungsmission Mare Nostrum von der EU eingestellt – nicht zuletzt auf Druck der Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD. Deutsche und Europäische Politiker*innen zeigten sich nach Katastrophen wie denen des Wochenendes immer wieder betroffen und versprachen eine Wende in der EU-Flüchtlingspolitik. Passiert ist jedoch seit Monaten nichts. Im Gegenteil: Bundesinnenminister Thomas de Maizière sperrt sich noch in der letzten Woche gegen eine EU-Seenotrettung; damit arbeite man so genannten “Schleppern” in die Hände, glaubt der CDU-Politiker. Auch der SPD-Vorsitzende und Vizekanzler Sigmar Gabriel ist der Ansicht, dass vor allem “kriminelle Schleuserbanden” für das Massensterben im Mittelmeer verantwortlich seien, ganz so, als ob nicht die auch von der SPD verabschiedete Asyl- und Abschottungsgesetzte dafür verantwortlich seien, dass Menschen dazu gezwungen sind “illegal” nach Europa zu kommen. Continue reading Demonstration: Nieder mit der Festung Europa!

Rückblick auf die Veranstaltungsreihe „Schwarz-Rot-Braun – Zur Genese und Gegenwart von rechter Gewalt in Deutschland“


Vom 25. Februar bis zum 24. März fanden im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe mit dem Schwerpunkt rechter Gewalt, anlässlich der Demonstration „10 Years later“ am 28.3.2015 in Dortmund, fünf Veranstaltungen in Duisburg statt.
Begonnen hat es mit einem Vortrag von Marc Schwietring unter dem Titel „Sozialpsychologie des Rechtsextremismus und rechtsextremer Gewalt“. Wir konnten erfreulicherweise 45 Besucher*innen im Djäzz begrüßen, die einem sehr theoretischen Vortrag über Theorien psychologischer Ursprünge rechtsextremen Gedankenguts folgten. Hauptdiskussionspunkt im Vortrag war dabei das Konzept des autoritären Charakters und die Beantwortung der Fragen inwiefern sich dieser entwickelt und dadurch rechtsextreme Ansichten eher verinnerlicht werden könnten. Im Gegensatz zu den vielen angerissenen Theorien des Vortrags entstand eine äußerst praxisnahe Diskussion, was diese Erkenntnisse für die politische Arbeit bedeuten könnten. Muss ein starker Fokus auf der Bildung liegen? Gibt es überhaupt Interventions- und Präventionsmöglichkeiten? Durch die vielen verschiedenen Theorien zu diesem Thema kam es zu keinem Ergebnis, allerdings zu vielen interessanten Gedankengängen, so dass aus der Diskussion sicherlich viele der Anwesenden etwas mitnehmen konnten.
Am 05.03.2015 fand die zweite Veranstaltung im Syntopia statt. Zum Vortrag von Lothar Galow-Bergemann über „Antifaschismus in Zeiten von Djihadismus und Pegida“ erschienen ca. 50 Menschen, wodurch das Syntopia kaum genug Platz für alle Interessierten bieten konnte. Continue reading Rückblick auf die Veranstaltungsreihe „Schwarz-Rot-Braun – Zur Genese und Gegenwart von rechter Gewalt in Deutschland“

28.03: Gemeinsame Anreise nach Dortmund


Am kommenden Samstag findet die antifaschistische Demonstration “TEN YEARS LATER…” in Erinnerung an Thomas “Schmuddel” Schulz und gegen die noch bestehenden Nazistrukturen statt.
Den Aufruf findet ihr hier.

Von Duisburg aus wird es eine gemeinsame Anreise mit der S1 zum Startpunkt der Demonstration in DO-Dorstfeld geben.

Treffpunkt: 12.15 Uhr (Vorhalle des Hbf) – Abfahrt: 12.37 Uhr (Gleis 9)

Fahrt nach Dortmund und demonstriert mit uns gegen Neonazis, Rassismus und Antisemitismus!

Es brodelt wieder in Duisburg – Bericht über die Bürger*innen-Informationsveranstaltung in Neuenkamp

Bereits am vergangenen Donnerstag kam es während Gesprächen des Sozialdezernenten der Stadt Duisburg Spaniel mit Vertreter*innen der Kirchen und Verbände in Duisburg-Neuenkamp zu einer spontanen Protest-Kundgebung von Anwohner*innen die sich gegen den geplanten Umbau einer ehemaligen Hauptschule zu einem sogenannten Übergangsheim für Asylsuchende richtete.

Am Montag 9.3. um 18.00 Uhr fand im Dietrich-Krins-Weber-Zentrum in Neuenkamp eine Informationsveranstaltung zum geplanten Umbau der ehemaligen Hauptschule in der Paul-Rücker-Straße statt, zu der der SPD-Ortsverein Neuenkamp und Bürgermeister Manfred Osenger eingeladen hatten. Dort soll das Übergangsheim für Asylsuchende entstehen, in dem diese häufig bis zum Schluss ihres Asylverfahrens wohnen müssen. Es sprachen der Bürgermeister Manfred Osenger (SPD), die Leiterin des Amts für Soziales und Wohnen Frau Bestgen-Schneebeck und ein Vertreter des IMD. Im Saal waren ca. 100 Bürger*innen anwesend, während ein großer Teil (ca. 150 Bürger*innen) außerhalb warten musste. Darunter befanden sich auch einige Mitglieder der Facebook-Gruppe „Neuenkamp sagt nein zu 180 asylanten“ [sic], in der schon mit dem Abriss des Gebäudes gedroht wurde.
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